Das Jahr 2019 war so etwas von spannend, darum mit einer kleinen Verspätung mein Resümee.
Viele haben übersehen, dass auch ein Jahrzehnt zu Ende gegangen ist. Mein Jahrzehnterlebnis bleibt unsere Enkelin Frida. Durch die Krippe ist sie bereits sozialisiert, ich erkenne allerdings eine gewisse künstlerische Ausrichtung. Egal: Die Familie wird Frida eine optimale Entwicklung bieten.
Beinahe ein weiteres Jahrzehnterlebnis war, dass ich als bekennender Nicht-Hannoveraner die Freude hatte, meiner Nichte mit ihrer Familie und meinem Bruder im Rahmen eines Stadtrundgangs Hannover vorzustellen. Ich war sehr angetan, weil sie ganz andere Sichtweisen hatten. Danke, Walter und Maria! Langsam schließe ich doch meinen Frieden mit Hannover.
Meine Partei hat sich eine neue Spitze gegeben. Ich habe an zwei Regionalkonferenzen der SPD mit den Kandidaten für den Parteivorsitz teilgenommen: zu Beginn in Hannover und auch in Braunschweig. Als Ur-SPD-Mitglied bin ich sehr stolz auf die ursprünglich 17 Kandidaturen, einverstanden mit dem Meinungsspektrum, dem Überwinden der Bätschi-Zeit, dem Potential, dass die SPD immer noch hat. Optimal wäre es gewesen, wenn die Teams untereinander hätten verändert werden können. #unserespd hat sich letztlich für Saskia und Norbert entschieden! Wir schaffen es schon.
Die Oberbürgermeisterwahl in Hannover habe ich bei einigen Terminen eng begleitet. Bezeichnend war der HAZ-Kommentar am Montag nach dem ersten Wahlgang: Mit Marc Hansmann ist der einzige Profi ausgeschieden, in die Stichwahl gehen zwei Lehrlinge. Das bringt es auf den Punkt.
Laatzen als Fairtrade-Stadt ist im Jahr 2019 durchgestartet: Stand am Beginn während des Neujahrsempfangs der Stadt die Versteigerung eines 96-Trikots für immerhin 1.305 Euro im Mittelpunkt, so wurde das Jahr mit der Auszeichnung der Fairtrade-AG der Albert-Einstein-Schule mit dem Laatzener Löwen durch das Wirtschaftsforum Laatzener Unternehmen WIR abgeschlossen. Die Zukunft der Fairtrade-Initiative Laatzen ist sichergestellt.
In der Kommunalpolitik war eines meiner Highlights, dass sich Laatzen mit unserer Ratsmehrheit zum Sicheren Hafen erklärte, vor dem Hintergrund der Flüchtlingstragödien im Mittelmeer wie 120 weitere deutsche Städte ein wichtiges Zeichen setzte.
Beinahe pervers war die Berichterstattung auf einem Internetportal, das unsere Meldung mit Werbung für Kreuzfahrten verband. Der SPIEGEL stand kurz davor, es in seinem Hohlspiegel zu veröffentlichen.
Die Themen Klimawandel, Klimaschutz, Klimanotstand sind auch in Laatzen angekommen. Aber im Archiv ist dieses Protokoll aus dem Dezember 1984 aufgetaucht, in dem ein engagierter Kommunalpolitiker z. B. Maßnahmen wie das Begrünen von Hausfassaden oder das Schaffen von mehr Grünflächen durch Entsiegelung anregte. Klingt doch richtig visionär, was ich vor 35 Jahren bereits als Fraktionsvorsitzender im Ortsrat an Ideen einbrachte. Oder?
Wohin ging die Reise in 2019?
Braunschweig – Der Besuch in der Ausstellung einer befreundeten Künstlerin war eine Reise in die Vergangenheit.
Direkt gegenüber im Luftwaffenlazarett Salzdahlumer Straße bin ich geboren worden, im Haus mit der Nr. 13 habe ich die ersten zehn Jahre meines Lebens verbracht.
In dieser Volkschule hat es Lehrer Reese beim kleinen Peter verstanden, das Interesse am Lernen zu wecken!
Berlin – Ist immer eine Reise wert. Dieses Jahr war ich sogar zweimal dort: im Bundestag und zum Veteranentreffen.
Andalusien – Mit einem Besuch von Gibraltar habe ich mir einen Traum erfüllt.
Kulinarisch der Höhepunkt war das Umwandeln einer fangfrischen Dorade in perfekt gegrillte Filets im Zentrum von Huelva.
Vorher:
Hinterher:
Auch Mojama de Atún hat uns in Punta Umbria sehr geschmeckt.
Mallorca – Ein Kurzurlaub zur Mithilfe beim Verwursten von Sombresada wurde zum Bildungsurlaub in Sachen Gestaltung von Verkehrskreiseln umfunktioniert.
Wir haben fast 30 Vorschläge für die Laatzener Projekte mitgebracht.
Die Weihnachtsdekoration in Palmas Straßen bei mehr als 20 Grad und einem strahlend blauen Himmel war sehr sympathisch.
Und auch das war in 2019: Es gab die 37. Asterix-Folge. Ich habe Adrenaline kennengelernt und mich einen Abend amüsiert.
Meine 1.000 Dias erwarten die versprochene Digitalisierung nunmehr im neuen Jahrzehnt.
Die ARD-Popnacht würdigte am 26. April mich als Nacharbeiter, der sich unermüdlich für die Laatzener Medien einsetzt.
Beim Quizduell habe ich 6.289 Spiele absolviert, vier davon mit der maximalen Punktzahl von 18 gewonnen. Aktuell stehe ich bei 37.574.111 Teilnehmern insgesamt auf Rang 46.764!
Schon Tradition ist der Jahresauftakt der Laatzener FDP: Das Dreikönigstreffen im Hotel Haase. Die FDP hatte aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der Verleihung der Stadtrechte an Laatzen einen besonderen Vortrag angeboten. Unser Freund Jürgen Gansäuer berichtete über Erbauliches aus der Kommunalpolitik von früher: Ein höchst interessanter Bericht, der zum Nachdenken anregte. Natürlich wurde das Treffen mit einem Foto auf der Bank im Hotel Haase dokumentiert: So prominent war sie lange nicht besetzt.
Und dann war es am 4. Juni um 23:30 Uhr soweit: Nach 2.208.988.800 Sekunden, 36.816.480 Minuten, 613.608 Stunden, 25.567 Tagen, 3.652 Wochen, 840 Monaten oder einfach 70 Jahren (wie ein mir sehr nahestehender Mensch berechnet hat) habe ich ein neues Lebensjahrzehnt erreicht. Oder wie einer meiner besten Arbeitskollegen konstatierte: Vergiss nicht, du bist im achten Lebensjahrzehnt angekommen. An der Aussage, lieber Franz-Richard, da knapse ich seitdem herum.
Ich freue mich auf das neue Jahr, lasst uns die anstehenden Aufgaben gemeinsam und optimistisch angehen! Aber denkt daran: Jeder muss nächstes Jahr einen ganzen Tag mehr nett, fleißig, engagiert, tolerant, freundlich, hilfsbereit, couragiert, aber auch insbesondere kollegial sein.
Ich wünsche ein Frohes Weihnachtsfest und alles erdenklich Gute für 2020!